Die Frage ist - was wird damit bezweckt.

Mir schon klar - Terroristen fangen und böse Nazis. Vielleicht auch gemeine Online-Händler.

Aber was ist mit den anderen 99,9999999999997%?

btw - Imperssum? Nicht Imperversum? ;-)

Achtung - für *jede* Website (inklusive Weblogs etc), deren Betreiber/Inhaber in Österreich seinen Hauptwohnsitz hat, gilt zumindest die eingeschränkte Offenlegungspflicht nach §25 MedienG. D.h. vollständiger Name und Wohnort.

Sobald ein Medium meinungsbildend ist (das ist eine schwammige Formulierung), gilt die vollständige Offenlegunspflicht (also auch Unternehmensbeteiligungen etc).

Für periodische Medien (primär: Newsletter, möglicherweise aber auch Weblogs) gilt zudem die Impressumspflicht nach §24. Diese erfordert dann auch eine Blattlinie und ähnliches.

D.h.: um die Bekanntgabe von Namen und Wohnort kommt man, gleich wie man das Gesetz auslegt, nicht herum. Fraglich, ob für (insbesondere private) Weblogs mehr als die eingeschränkte Offenlegungspflicht gilt.

Der Unterschied zu bislang: früher musste der Dienst-Betreiber den Namen (bzw. alle Verbindungsdaten) nur auf gerichtliche Anordung herausrücken, nun muss der Name für jeden sichtbar sein.

Hoffe das klärt einige Unklarheiten.

PS: wer will, kann auch weiterhin nichts in sein Weblog schreiben und hoffen, dass niemand auf die Idee kommt, dass es sich um ein österreichisches (oder deutsches) Weblog handelt. Sollte man aber wegen eines Inhalts verklagt werden (unlauterer Wettbewerb, Ehrenbeleidigung,..), wirds eben noch ein wenig teurer, da dann auch die ca. 2000,- Strafe dazukommen (max, vermutlich weniger) - denn spätestens dann weiss die Staatsanwaltschaft, wer hinter der Website steht.

Alleinstehenden oder -lebenden Frauen wird geraten, aus Sicherheits- und Selbstschutzgründen auf Angabe des Vornamens und der Anschrift beim Eintrag ins öffentliche Telefonbuch zu verzichten, da hierdurch ersichtlich wird, dass sie erstens alleine leben und zweitens wo sie wohnen.

Der Impressumzwang fordert sowohl den Namen als auch die Anschrift und dieses auf privaten Webseiten / Weblogs, gegen die ein Eintrag in einem öffentlichen Telefonbuch nur ein müdes Lächeln hervorruft.

Frauen zurück an den Herd und die Stricknadeln, sicher ist sicher?

habe ich bereits in meinem Blog veröffentlicht.
Ich finde, dass sich "harmlose Blogger" durch Bekanntgabe ihrer Adresse/Namen usw. in Gefahr bringen können, und das sollte der Zweck nicht sein.
Privatpersonen, die einfach nur ihre Erlebnisse und Geschichten erzählen möchten, sollen anonym bleiben dürfen. Es hat ja außerdem ohnehin fast jeder einen mail-button, über den sich Personen, wenn sie wirklich aneinander interessiert sind, kontaktieren können. Es gibt außerdem zig Möglichkeiten einen Blogger zu kontaktieren. Doch der einfachste Weg, nämlich durch Bekanntgabe von Name und Adresse, fordert weniger Gutgesinnte nahezu auf, diese Daten herzunehmen und für Spam- oder ärgere Zwecke zu verwenden. Das sollte schon bedacht werden!!!
Bevor ich Name und Adresse bekannt gebe, höre ich auf zu bloggen

Noch eine kleine Anmerkung zum Impressumzwang:

Begegne ich auf der Strasse, im Café, im Supermarkt oder sonstwo netten Menschen, die ich sympathisch finde, mit denen ich mich unterhalte, vielleicht sogar heftig flirte und für den nächsten Tag, selbe Zeit, selber Ort, verabrede, gebe ich denen garantiert nicht ohne weiteres sofort meine Anschrift und meinen vollständigen Namen in die Hand. Bevor ich das tue, muss ich doch diese Menschen, mit denen ich interagiere, näher kennen, muss eine wie auch immer geartete Beziehung aufbauen, muss Vertrauen entwickeln und dann, eines Tages, irgendwann einmal, lade ich diese Menschen dann zu mir nach Hause ein, dann, wenn ich weiss, mit wem ich es zu tun habe.

Im Internet soll ich jedoch blindlings vertrauen und jedem, auch denen, mit denen ich nicht interagieren will, meinen vollständigen Namen und meine Anschrift verraten. Jedem, der vorbeikommt, jedem, der diese Daten, zu welchem Zweck auch immer, wissen will???

Ich verstehe die Notwendigkeit, daß es generell möglich sein muß, für Inhalte haftbar gemacht zu werden. Was ich nicht verstehe, ist die Tatsache daß "jeder" dieses Recht haben soll. Zwischen Strafverfolgungsbehörden und dem Bürger liegen Welten. Ich benutze mein Blog nicht (und ich denke das ist bei 99.9% der Nutzer nicht anders) um andere zu verunglimpfen, zu Straftaten aufzurufen oder ähnliches. Ich möchte lediglich nur bestimmten Personen meine Identität bekanntgeben.

Freemailer und Anon-Proxies helfen da enorm.

ich verstehe nicht, was die impressumspflicht für blogs für einen sinn hat - das einzige, was damit erreicht werden wird, ist eine sinkende zahl an bloggern. das schöne an dieser möglichkeit und einer der stärksten anreize zum schreiben, kommentieren und diskutieren im rahmen eines weblogs ist doch die anonymität!

Natürlich ist es jedem freigegeben, wieviel er von sich selbst im Blog Preis gibt. Aber da ich als (Vollzeit-)Mutter auch von meinen Kindern schreibe, wie manch andere(r) ebenso, würde mich die Impressumsflicht doch sehr einschränken, denn ein Minimum an Schutz für meine Kinder möchte ich schon haben. Mit Adressangabe säßen sie auf dem Präsentierteller. Das kann ja nicht gewollte sein, oder?

den 'wohnort' azugeben heißt das:
die ganze adresse mit hausnummer und tür,
oder nur die stadt in der man wohnt?

Kommentar
http://litart.twoday.net/stories/752187/

http://impressum.blogspot.com

nachdem Blogger mit diesem Gesetz Journalisten und Herasugebern gleichgestellt werden erscheint es mir unerlässlich, auch dieselben Mitspracherechte zu bekommen. Mehr Info unter dem obenstehenden Link.